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Raus aus der Komfortzone: Warum Berater:innen und Therapeut:innen neue Interventionsmethoden brauchen

Im Hamsterrad des Alltags verfallen Berater und Therapeuten oft in Routine. Bewährte Strategien und Interventionen bringen zwar Sicherheit, schränken aber gleichzeitig unsere Kreativität und unseren Wissensdurst ein. Höchste Zeit, frischen Wind in die Praxis zu bringen!

Stellen Sie sich vor, Sie besitzen einen Werkzeugkasten voller Möglichkeiten, um Ihren Klienten auf ihrem Weg zu unterstützen. Je mehr Werkzeuge Sie kennen und anzuwenden wissen, desto besser können Sie auf individuelle Bedürfnisse eingehen und passende Lösungen entwickeln.

Erweitern Sie Ihren Methodenkoffer!

Diese 15 Interventionsmethoden sollten Sie kennen und in Ihre Praxis integrieren:

  • Ambivalenzwippe: Klären Sie innere Konflikte und unterstützen Sie Ihre Klienten dabei, Entscheidungen zu treffen.
  • Externalisierung eines Problems: Schaffen Sie Distanz zu belastenden Themen und ermöglichen Sie neue Perspektiven.
  • Genogramm: Veranschaulichen Sie familiäre Muster und Dynamiken auf einen Blick.
  • Hypothesen-Fragen-Transfer: Fördern Sie kritisches Denken und eigenständiges Lösungsfinden.
  • Kraftfeldanalyse: Visualisieren Sie Einflüsse und Kräfte, die auf Ihr System wirken.
  • Kriseninduktion: Bearbeiten Sie akute Krisen und stärken Sie die Bewältigungsstrategien Ihrer Klienten.
  • Normative / nicht normative Krisen: Unterscheiden Sie zwischen gesunden und ungesunden Lebensereignissen.
  • Organigramm: Stellen Sie die Struktur von Unternehmen oder Teams systematisch dar.
  • Paradoxe Interventionen: Lockern Sie festgefahrene Denk- und Verhaltensmuster auf.
  • Reflecting Team: Nutzen Sie die Weisheit der Gruppe zur Fallreflexion.
  • Reframing: Interpretieren Sie Situationen aus neuen Blickwinkeln und finden Sie neue Lösungsansätze.
  • Skulptur / Skulpturaufstellungen: Verdeutlichen Sie Beziehungen und Konflikte im Raum.
  • Systembild / Systemblume: Visualisieren Sie komplexe systemische Zusammenhänge.
  • Systemisches Fragen: Stellen Sie die richtigen Fragen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.
  • Tankstellen: Integrieren Sie Entspannungstechniken in Ihre Arbeit.
  • Timeline-Arbeiten: Bearbeiten Sie Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges miteinander.
  • Wirklichkeits- Möglichkeits- und Zielraum: Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihren Klienten neue Visionen.
  • Inneres Team: Arbeiten Sie mit den inneren Anteilen Ihrer Klienten.

Vorteile neuer Interventionsmethoden:

  • Erweiterung Ihrer Handlungskompetenz: Je mehr Methoden Sie kennen, desto flexibler können Sie auf Ihre Klienten eingehen.
  • Steigerung der Klientenzufriedenheit: Abwechslungsreiche und kreative Interventionen motivieren und binden Ihre Klienten.
  • Persönliches Wachstum: Die Auseinandersetzung mit neuen Methoden fördert Ihre eigene Reflexionsfähigkeit und Ihr professionelles Profil.

Gerne möchten wir diesen Blogbeitrag verstärkt der Arbeit mit dem Inneren Team nach Schulz von Thun eines / einer Klientin widmen.

Inneres Team nach F. Schulz von Thun

Die Arbeit mit dem Inneren Team eines/einer Klient:innen basiert auf der Idee, dass in jedem Menschen eine Vielzahl von Persönlichkeitsmerkmalen/Rollen/Anteilen/Stimmen… in unterschiedlichem Ausprägungsgrad nebeneinander existieren. Je nach Kontext, psychischer und physischer Verfassung und Situation treten einige Anteile stärker hervor als andere, ohne dass dies den Klient:innen immer bewusst ist.

Der/Die Berater:in unterstützt den/die Klient:in dabei, seine vielfältigen inneren Rollen/Anteile/Stimmen zu identifizieren, zu benennen und den Grad ihrer Intensität zu bestimmen (bezogen auf das aktuelle Problem). Dies gibt den Klient:innen die Möglichkeit, sich (auch in scheinbar festgefahrenen, ausweglosen Situationen) seiner vielfältigen Stärken bewusst zu werden und Ideen darüber zu entwickeln, wie diese genutzt werden können.

Vorgehensweise:

Der/Die Berater:in unterstützt den Klient:in dabei, möglichst viele seiner für die aktuelle Problemsituation relevanten Rollen/Anteile/Stimmen wahrzunehmen und zu benennen.

Dies können z.B. sein: „der Mutige“, „das Teamglied“, „der Beschützer“, „der Kämpfer“, „der Ängstliche“, „der Mann“.

Der/Die Klient:in spürt im Anschluss daran nach, wie intensiv/laut/dominant/leise/stark/schwach… die einzelnen Rollen/Anteile/Stimmen in Erscheinung treten.

Durch die Darstellung der vielfältigen Rollen/Anteile/Stimmen im Raum wird ihre Zusammenarbeit und Komplexität veranschaulicht und erfahrbar gemacht. Der/Die Klient:in erhält somit die Möglichkeit, sich der Bedeutung der einzelnen Rollen/Anteile/Stimmen bewusst zu werden und Ideen darüber zu entwickeln, welche seiner Rollen/Anteile/Stimmen er eventuell stärken bzw. ausbauen möchte, um neue Handlungsoptionen zu ermöglichen.

Mögliche Fragestellungen:

  • „Welche ist Ihre Lieblingsrolle?“
  • „Welche Rolle empfinden Sie als störend?“
  • „Welche Rolle kommt in Konfliktsituationen als erstes nach vorne?“
  • „Wie bekommen Sie den/die Kämpfer:in unter Kontrolle?“
  • „Welche Rolle braucht Unterstützung? Wer kann Unterstützer sein?“

In Abhängigkeit von der Fragestellung kann sich das Abbild der Rollen im Raum im Verlauf des Prozesses mehrfach verändern.

Variation:

Die einzelnen Rollen/Anteile/Stimmen werden vom Klienten vor der Aufstellung im Raum im Körper verortet.

Fazit

Verlassen Sie Ihre Komfortzone und begeben Sie sich auf die spannende Reise der Methodenerweiterung! So bereichern Sie Ihre Praxis, erweitern Ihre Kompetenzen und unterstützen Ihre Klienten noch effektiver auf ihrem Weg zu einem erfüllten und selbstbestimmten Leben. Besuchen Sie den Workshop Instrumentenkoffer mit Dr. Mohammed El Hachimi am wilob!

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