In seinem Buch „Ich und Du“ unterscheidet Martin Buber zwischen zwei Beziehungsformen: der Ich-Es-Beziehung und der Ich-Du-Beziehung.
Die Ich-Es-Beziehung ist eine objektive Beziehung, in der wir den anderen Menschen als Ding betrachten. Wir sehen ihn als Objekt unserer Bedürfnisse und Wünsche. Wir wollen etwas aus ihm herausholen, um uns selbst zu bereichern. In der Ich-Es-Beziehung geht es um das, was wir vom anderen Menschen bekommen können.
Die Ich-Du-Beziehung ist eine subjektive Beziehung, in der wir den anderen Menschen als Person betrachten. Wir begegnen ihm als einem gleichwertigen Gegenüber. Wir sind ganz in der Gegenwart, mit allen Sinnen anwesend. Wir sind in vollkommener Präsenz der Wirklichkeit, des Augenblicks. In der Ich-Du-Beziehung geht es um das, was wir dem anderen Menschen geben können.
Buber glaubt, dass die Ich-Du-Beziehung die ursprüngliche Beziehungsform des Menschen ist. In der frühen Kindheit sind wir noch ganz in der Ich-Du-Beziehung. Wir sind ganz auf den anderen Menschen konzentriert. Wir sind ganz in der Gegenwart.
Im Laufe des Lebens lernen wir jedoch, uns von dieser Beziehungsform abzuwenden. Wir werden geprägt von unseren Erfahrungen und unseren Erwartungen. Wir entwickeln ein Ego, das uns hilft, uns in der Welt zurechtzufinden. Das Ego ist jedoch auch eine Quelle von Problemen. Es kann uns davon abhalten, uns mit anderen Menschen zu verbinden. Es kann uns davon abhalten, unser wahres Wesen zu leben.
Dr. Volker Kiel greift das in seiner Weiterbildung „Gestalttherapie“ am wilob auf. Gerne gewähren wir Ihnen hier einen Einblick:
Testimonial zu dieser Weiterbildung von N.F.
„Nach vier Tagen Weiterbildung am Wilob endete heute der Kurs «Gestaltorientierter Ansatz in systemischer Beratung & Coaching». Wow, was für eine bereichernde Erfahrung, die mich daran erinnert hat, wie wertvoll, hilfreich, zieldienlich und kreativ die Arbeit mit analogen Verfahren für Klient:innen, Coachees wie auch für Beratende sein kann. Äusserst kompetent, erlebnisorientiert und wertschätzend leitete Prof. Dr. Volker Kiel die Teilnehmenden durch den Lernprozess. Er brachte praxisnah zahlreiche Beispiele aus seiner langjährigen Erfahrung mit diesem Ansatz ein und motivierte Teilnehmende, durch Selbsterfahrung auf schöpferisch-lebendige Weise zu erfahren, zu lernen und in der Gruppe zu reflektieren, wie bisher nicht-Bewusstes und Ungesagtes in Bildern ausgedrückt und somit sichtbar, wahrnehmbar und besprechbar werden.“
Mitgetragen von einer achtsamen und wohlwollenden Teilnehmer:innen Gruppe danke ich Allen Beteiligten und dem Wilob Team für dieses wunderbare «Lernerlebnis». Ich freue mich darauf, Coachees und Teams künftig einzuladen und diese zu ermutigen, mit dem Malen von Initial-, Resonaz-, Biographie- und Antwortbilden sich ihrer «unabgeschlossenen» Leitthemen bewusster zu werden und durch Lösung, Lockerung oder andere Umgangsweisen zu integrieren.