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Was gilt es zu tun, wenn man am Berg steht?

Beitrag von Markus Müller

In der Arbeit als Bergführer*In zählt nicht nur die Technik: Wer Menschen leitet, muss seine eigene Rolle kennen, Entscheidungen klar treffen und Verantwortung übernehmen. Auf Basis von Ruth Seligers Modell der Führung (Das Dschungelbuch der Führung, Carl-Auer 2018) haben wir ein Modell entwickelt, das speziell auf die Praxis von Bergführer*Innen zugeschnitten ist.

In der neuen Weiterbildung zum Betrieblichen #Mentor mit eidg. Fachausweis, arbeiten wir in den Startsequenzen ebenfalls mit diesem Modell, um die eigenen beruflichen Rollen zu spezifizieren. In der späteren Berufspraxis der betrieblichen Mentor*Innen, hat diese Klärungsarbeit hohe Relevanz.

Das Modell im Überblick

Unser Pyramidenmodell gliedert Führung in vier zentrale Bereiche:

1. Machen – Sich selbst und andere führen
An der Spitze steht das konkrete Handeln: Touren planen und führen, Menschen anleiten und gleichzeitig die eigene Selbstführung meistern. Hier wird sichtbar, wie Rollenklarheit und Entscheidungen im Moment umgesetzt werden.

2. Haltung & Einstellung – Werte, Motivation, Sinn
Im Kern der Pyramide liegt die innere Haltung. Welche Werte leiten meine Entscheidungen? Was motiviert mich und andere? Diese Ebene sorgt dafür, dass Handeln kohärent, ethisch und vertrauenswürdig ist.

3. Fähigkeiten – Entscheiden, Steuern, Coachen
Führung erfordert spezifische Kompetenzen: Wahrnehmen, kommunizieren, coachen, Situationen einschätzen und steuern. Ohne diese Fähigkeiten bleibt die Führung abstrakt.

4. Werkzeuge – Wissen, Intuition, Führungsinstrumente
Methodische Unterstützung, Instrumente wie Cockpit-Checklisten oder situative Modelle helfen, das Handeln strukturiert und sicher zu gestalten.

Anwendung im Alltag

Bergführer*Innen oder in unserem Fall angehende betriebliche Mentor*Innen lernen, die Ebenen miteinander zu verknüpfen: Sie handeln (Machen), reflektieren ihre Werte (Haltung & Einstellung), nutzen ihre Kompetenzen (Fähigkeiten) und greifen auf praxisorientierte Werkzeuge (Werkzeuge) zurück. So entsteht eine ganzheitliche Führung, von mir selbst und den Menschen die ich gerade begleite.

Fazit

Dieses Modell zeigt: Führung von Menschen am Berg oder in einem Veränderungsprozess ist mehr als Technik. Wer sich selbst führt und gleichzeitig seine Gruppe verantwortungsvoll leitet, kann Entscheidungen klar treffen, Vertrauen aufbauen und Menschen in ihrer Entwicklung begleiten – genau das, was wir in unserer Weiterbildung vermitteln.

=> Interessiert? Im Vorbereitungskurs zum Betrieblichen Mentor mit Markus Müller & Adrian Hässig bekommen Sie viele weitere hilfreiche Inputs.